Erntedankfest 2019

in der Kirche

Es ist Herbst und in der Kirche feiern wir mit den Kindern das Erntedankfest.

Wir erinnern uns an die biblische Geschichte von Noah, seiner Familie und den vielen Tieren.
Noah war mit ihnen in einem selbst gebauten Schiff vor der alles vernichtenden Flut geflohen. Gott war bei Noah.
Und Gott schenkte Noah und allen Menschen einen Neubeginn: Nahrung genug für alle, die Chance in Frieden udn Gerechtigkeit miteinander zu leben.

Gespannt lauschen die Kinder der alten Geschichte und sie wissen gleich, dass es uns nicht immer gelingt, die Erde und das Leben so zu bewahren, wie Gott es sich vorstellt:
Umweltverschutzung, Streit, Krieg, kleine Gemeinheiten, böse Blicke, Hunger, ungerecht verteilter Reichtum.

Aber die Kinder erkennen auch: die Geschichte von Noah und seinem von Gott geschenkten Neugbeginn macht Mut, dankbar für die täglich neue Chance zu sein, die Welt wieder ein wenig besser zu machen. Und dazu muss man kein großer Weltverbesserer sein. Auch das ist sofort klar. Es sind auch die kleine Gesten, die einen Unterschied machen:. Die Schülerinnen unnd Schüler haben dazu eine Menge Ideen: einen Radiergummi ausleihen, das Lieblingspausenbrot teilen, sich kümmern, wenn jemand Hilfe braucht.

Erntedank – dankbar sein für das, was unser Leben erst möglich macht.
Erntedank – dankbar sein für das Geschenk, jeden Tag wieder mit neuen Chancen beginnen zu dürfen.

Vielleicht gelingt es uns ja, dies im schulischen Miteinander immer wieder spürbar werden zu lassen.

in der Moschee

Die Kinder von der Schule am Volkspark haben dem Imam der Moscheegemeinde in Bochum Langendreer aufmerksam gelauscht.

Er hatte uns nämlich etwas über Segen und Dankbarkeit zu erzählen. Dazu hatte er Bilder von Tomaten und Tomatensträuchern vorbereitet. Was das mit Segen und Dankbarkeit zu tun hat, hat er uns so erklärt…

Der liebe Gott, Allah hat unsere Erde gesegnet und reich beschenkt. Mit Dingen die man nicht kaufen kann, sondern die Aufmerksamkeit, Zuwendung und Geduld des Einzelnen erfordern. Aus einem einzigen Tomatensamen beispielsweise, fruchtbarer Erde und Wasser erhält man in kurzer Zeit einen Tomatenstrauch. Nachdem der Samen in der Erde steckt, muss die Erde regelmäßig und mit ausreichend Wasser sowie Licht versorgt werden.

Sobald die ersten Knospen zu sehen sind und diese dann zum Strauch heranwächst, dann beherbergt dieser Tomatenstrauch weitere viele Tomaten mit vielen vielen Samen darin. Diese Samen kann man dann erneut einpflanzen, um weitere Tomaten heranzuzüchten. Eine tolle Erfindung, denn aus einem einzigen Samen erhält man dann viele hunderte weitere Samen, also viele hunderte Tomaten. Ähnlich verhält es sich mit dem Zusammenleben der Menschen.

Jedes gute Wort ist wie ein Samen, das in den Menschen weitere gute Gedanken aufkeimen lässt:

Ein freundliches „Guten Morgen“, ein ehrliches „Wie geht es dir?“ oder ein nettes „Bitte schön. Danke sehr.“. Aus einem Wort werden viele gute Gedanken und gute Worte bis daraus irgendwann dann gute Taten hervorgehen.

Wir sollten stets dankbar für das sein, was wir haben: unsere Familien, Gesundheit, Freunde, Frieden genug zum Speisen und Trinken. Vor allem in Zeiten des Überflusses müssen wir uns das immer wieder vor Augen führen und versuchen danach zu handeln. Dankbarkeit fühlen und aussprechen:

„Danke, dass es dich gibt.“, „Danke Mama!“, „Papa, das Essen ist lecker. Danke dafür“. Worte, die man nicht kaufen kann. Worte, die man durch gutes Tun „erntet“.

Auch dem lieben Gott, Allah sollten wir danken. Für seinen Segen mit all den köstlichen Speisen, der Natur, der vielfältigen Tierwelt, den guten Menschen. Denn diese Dinge gilt es zu schützen, zu achten und wertzuschätzen.

Und dies beginnt mit dem ersten Gedanken, dem Samen der guten Tat: der Dankbarkeit.