Worum ging es im 2. Halbjahr des Schuljahres Schuljahr 2022/23?
Was sind eigentlich „Wohlfühlorte“ und „Unwohlfühlorte“?
Und warum kümmern wir uns um sowas?
Viele Kinder und Erwachsene waren unzufrieden mit der Einhaltung der Regeln auf den Toiletten im Untergeschoss.
Deswegen gab es nochmal Rundläufe in allen Klassen von Frau Meyer und den Parlamentskindern. Wir haben sehr konkret angesprochen, was alles nicht geht:
Dennoch kam es vor, dass Kinder Klotüren von innen verschließen, unten durchklettern und die Toilette so nicht mehr für andere nutzbar war (abgeschlossen war).
Klos wurden verschmutzt hinterlassen (große und kleine Geschäfte). Es wurden Wandfliesen beschmiert.
Die Tücher zum Händeabtrocknen wurden auf den Boden geschmissen oder in die Klos gestopft. So kam es zu Überschwemmungen.
Hier haben wir eine gemeinsame Baustelle und viele Aufträge, die wir mit ins Schuljahr 2023/24 nehmen! Es könnte eine Idee sein, nochmal einen Klowettbewerb auszuloben: Welcher Jahrgang hat die saubersten Toiletten? Dann müssten wir uns darauf verlassen, dass bestimmte Klassen auch nur bestimmte Klos benutzen. Positives Verhalten soll belohnt werden – wie wäre eine Challenge um die „goldene Kloschüssel“?
Die Schultoiletten haben damit den 1. Platz im Ranking der „Unwohlfühlorte“ bekommen. Wir sind wirklich nicht stolz darauf.
Ein dickes Minus und damit den 2. Platz bei den „Unwohlfühlorten“ hat unser Heizungsraum im Keller bekommen. Aus ihm kommen immer wieder komische Geräusche, die Kindern Angst machen und die in der Heizperiode im ganzen Haus zu hören sind.
Wir haben im Kinderparlament dazu beraten. Das Gremium schlägt vor im kommenden Schuljahr kleine Führungen in den Keller und den Heizungsraum zu machen. Es bietet sich an, dies den Patenklassen aufzutragen, die jeweils die Schulneulinge begleiten, die die ungewöhnlichen Räume erklären und auch zeigen werden, dass die Geräusche eine friedliche Ursache haben.
Hinter unserer Turnhalle gibt es einen abgetrennten Ort, den viele Kinder als schlecht einsehbar empfinden. Hier ist absichtlich ein Zaun, dieser Bereich gehört nicht zum Schulhof. Er wird nur im Notfall vom Notausgang in der Turnhalle benötigt.
Ein besonderes Minus-Thema bei den Kindern und Erwachsenen war der Bereich in der Maiwegstraße vor dem Schulhoftor. Hier wenden Eltern oder andere Bürger direkt vor dem Tor, parken sich gegenseitig zu, halten sich nicht an Verkehrsregeln, an die Parkordnung und auch leider oft nicht an die Benimmregeln. Dann wurde sich gegenseitig beschimpft. Frau Wiggershaus versuchte mehrfach erfolglos vor 8.00 Uhr mit Eltern in der Bringsituation ins Gespräch zu kommen und wurde ebenfalls beschimpft. Lehrkräfte versuchten mehrfach Eltern anzusprechen, die das Schulhoftor öffneten, um auf dem Schulhof zu wenden – nachdem das Chaos vor dem Tor so groß war, dass das Autoknäuel nicht mehr anders zu entwirren war.
Hier hat das Kinderparlament beschlossen zu Beginn des neuen Schuljahres Plakate zu erstellen und Kinderabordnungen an der Maiwegstraße zu platzieren, die die AutorfahrerInnen ansprechen, die unbedingt ihre Kinder „bis in die Schule fahren wollen“. Sie werden darauf hinweisen, dass sie sich als Kinder davon persönlich bedroht fühlen und ein Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit haben.
Es gab auch viele Wohlfühlorte, die die Mitglieder des Kinderparlamentes mit unseren Beleg-iPads abfotografiert haben, nachdem das Thema in den Klassen erörtert wurde.
Die Kinder zeigten sich zufrieden mit der Einhaltung der Regeln in Fluren und Treppenhaus. Es gab weniger Streit auf dem Schulhof und auf den Spielgeräten.
Auf Platz 1 der Plus-Orte landete der Schulhof. Dennoch sehen wir als Kollegium Weiterentwicklungsmöglichkeiten, die wir mit dem Schulträger besprechen werden.
Alle Klassenräume wurden als Wohlfühlorte gekennzeichnet. Bestnoten erhielt der Raum der Schulsozialarbeiterin.
Das Schulgebäude wurde insgesamt positiv bewertet.
Zudem haben wir über Orte gesprochen, die mit „Plus“ und „Minus“ bewertet wurden. Hier konnten die Kinder gut reflektieren, was genau mit „nicht wohlfühlen“ gemeint ist und wir konnten rausarbeiten, dass jede Klasse selber durch gutes Benehmen daran arbeiten kann, dass sich alle in diesem Raum wohlfühlen. Als Beispiel sei hier der Umkleideraum der Turnhalle genannt. Generell war die Turnhalle positiv besetzt. Jedoch führte das laute Rumschreien beim Umziehen von einzelnen Kindern dazu, dass andere sich unwohl fühlten.
Warum haben wir dieses Thema in den Blick genommen?
Im Rahmen der Neuentstehung unseres Kinderschutzkonzeptes haben wir u.a. auch eine Analyse von Risikofaktoren durchgeführt. Um partizipativ wie auch demokratisch vorzugehen, haben wir alle Klassengremien und das Kinderparlament in dieses wichtige Thema mit bodenständigen Fragestellungen eingebunden. Die dabei gewonnenen Antworten und Sichtweisen der Kinder werden wir in unsere Weiterarbeit auf Kollegiumsebene und OGS-Team-Ebene einbinden.
Wir berichten an dieser Stelle weiterhin darüber.