Individuelle Förderung
Unsere SchülerInnen kommen mit unterschiedlichen Vorkenntnissen, Fähigkeiten und Interessen zu uns. Wir empfinden die Unterschiedlichkeit der Kinder als große Bereicherung und wollen den individuellen Bedürfnissen der Kinder entgegenkommen. Daher gibt es an unserer Schule verschiedene Verabredungen:
- Noch vor der Einschulung haben wir mit dem Einverständnis der Eltern engen Kontakt zu den Kindergärten und bei Bedarf zu ÄrztInnen und TherapeutInnen. Nach der Schulanfängeranmeldung laden wir alle Kinder zu drei Terminen in die Schule ein, um in den Schulalltag hineinzuschnuppern und Gebäude und Personen kennen zu lernen.
- Im Herbst nach der Einschulung gibt es eine Diagnosewoche, in der wir genau schauen, wo die Kinder stehen und woran sie als nächstes weiterarbeiten sollen. Den Unterricht und die Lerngruppen richten wir entsprechend ein. Hier erhalten wir auch Unterstützung durch unsere Sonderpädagoginnen und unsere Sozialpädagoginnen in der Schuleingangsphase.
- Für alle Kinder der Schule gibt es unterstützende aber auch weiterführende Förderung, die sowohl im Klassenverband als auch klassen- oder jahrgangsübergreifend stattfindet. Welches Kind an welcher Förderung teilnimmt, entscheiden wir immer wieder neu in unseren Jahrgangsteams entsprechend des aktuellen Bedarfs. Wir entscheiden, ob die Förderung zielgleich oder zieldifferent erfolgt und bleiben dazu mit den Eltern im Gespräch. Besonders begabte Kinder können nach Absprache auch am Unterricht der nächsthöheren Klasse teilnehmen.
- Im täglichen Unterricht arbeiten wir differenziert und den individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen der Kinder entsprechend (siehe auch Wochenhausaufgaben, Gemeinsames Lernen).
- Schon seit mehreren Jahren begleiten ehrenamtliche LesementorInnen unsere schulische Arbeit.
Legasthenie – LRS – Dyslexie
Ihr Kind hatte Probleme beim Spracherwerb? Es hatte viele Mittelohrentzündungen? Es begann sehr spät oder fehlerhaft zu sprechen und wurde logopädisch betreut? Ihr Kind kann sich beim Umgang mit Buchstaben oder Symbolen schlecht konzentrieren? Es macht nicht nur viele Fehler, sondern schreibt Wörter immer wieder anders falsch? Es braucht sehr lange, um einen Text zu lesen oder muss ihn mehrfach lesen, um den Inhalt zu behalten?
Dann liegt vielleicht eine Legasthenie vor.
Ursachen sind Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von Wahrnehmungsleistungen, obwohl ihr Kind normal oder sogar gut begabt ist. Informationen werden auditiv und/oder visuell zu langsam, zu ungenau oder in falscher Reihenfolge verarbeitet.
Wie arbeiten wir?
Wir benötigen für die Förderung keine medizinische Diagnose, sondern richten uns nach festen Kriterien zur Ermittlung des pädagogischen Förderbedarfs (siehe Legasthenie – Erlass).
- Wir überprüfen die Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb (phonologische Bewusstheit), den Stand der Rechtschreibung und die Lesekompetenz
- Wir orientieren uns bei der Förderung am Entwicklungsmodell des Schriftspracherwerbs (Scheerer – Neumann)
- Wir arbeiten nach bewährten Konzepten der Lerntherapie (Kieler Leseaufbau, Leseaufbau nach Reuter-Liehr)
- Wir arbeiten mit Ihrem Kind in kleinen Gruppen
- Wir wenden konsequent die Bestimmungen zum Nachteilsausgleich an (Legasthenie-Erlass)
- Wir arbeiten eng mit den Eltern zusammen
- Wir kontrollieren unsere Arbeit (Evaluation)
Was sind unsere Ziele?
- Wir fördern die Leseflüssigkeit und Sinnerfassung
- Wir versuchen, die Fehlerzahl beim Schreiben zu senken
- Ganz wichtig ist uns aber der Aufbau von Lernfreude und Selbstbewusstsein.
Leseförderung
Gemäß den Vorgaben erteilen wir wöchentlich 3 mal 20 Minuten Lesezeit in allen Jahrgängen im Rahmen des Deutschunterrichtes, des Sachunterrichtes und des Förderunterrichtes in Deutsch. Die verschiedenen Formen des Miteinander-Tuns, die abwechslungsreichen Spielformen zum chorischen oder abwechselnden Lesen, sind eine liebgewonnene Tradition, die wir schon lange in unserem Schulalltag verankert haben.
Zudem pflegen wir eine innige Beziehung zur Stadtbücherei in der Unterstraße und besuchen sie regelmäßig. Für viele Kinder ist ihre Karte der Leihbücherei ein wertvoller Schatz. Gerne nehmen wir die dortigen Angebote wahr.
Pro Halbjahr machen wir mit der ganzen Schule einen Leseprojekttag. Zum Beispiel zum Weltkindertag oder zum Weltbuchtag laden wir Autoren ein, die uns vorlesen, haben ein Theaterstück zu Gast oder veranstalten mit unseren LehrerInnen besondere Leseaktionen. In einigen Klassen unterstützen uns die Lesementorinnen. Auch in der OGS wird vorgelesen und mitgelesen.
Deutsch als Zielsprache (DaZ)
Für Kinder mit Zuwanderungsgeschichte bieten wir zusätzlichen Deutschunterricht an. Hier üben die Kinder ihre Fähigkeiten im Bereich Wortschatz und Grammatik. Im Laufe der Zeit kommen Übungen zum Schreiben und Lesen hinzu.
Für Kinder, die ganz ohne Deutschkenntnisse zu uns kommen, haben wir Fördergruppen eingerichtet. Hier lernen die Kinder parallel zum Deutschunterricht der Stammklasse die sprachlichen Grundlagen. In allen anderen Fächern nehmen die Kinder am Unterricht ihrer Stammklasse teil.
Gemeinsames Lernen
An unserer Schule lernen alle Kinder gemeinsam. Wir unterstützen sowohl Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf (festgestellt in einem AOSF-Verfahren) als auch Kinder, die ohne besondere Unterstützung lernen. Alle bekommen die Hilfe, die sie brauchen, um sich gut zu entwickeln. Auch Kindern, die keinen sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf haben, bieten wir präventive Förderung an, damit sie bestmöglich lernen können. Unser Ziel ist, dass alle Kinder mit Freude und Erfolg lernen.
Um die Kinder ihrer Bedürfnisse entsprechend zu fördern, bieten wir zielgleiche sowie zieldifferente Förderung in innerer (im Klassenverband) und äußerer Differenzierung (in Kleingruppen) an.
Zielgleiche Förderung
Jedes Kind lernt unterschiedlich schnell. Manche brauchen ein wenig mehr Unterstützung, um den Lernstoff zu verstehen. Bei der zielgleichen Förderung helfen wir diesen Kindern, das gleiche Lernziel wie ihre Mitschüler zu erreichen – nur mit zusätzlicher Unterstützung. Das kann zum Beispiel durch spezielle Übungen, Hilfsmittel oder extra Erklärungen sowohl in der Klasse als auch in Kleingruppen geschehen.
Zieldifferente Förderung
Manche Kinder lernen auf eine andere Art und haben individuelle Lernziele. Bei der zieldifferenten Förderung passen wir den Unterricht an die persönlichen Stärken und Bedürfnisse eines Kindes an. Das bedeutet, dass es nicht das gleiche Ziel wie die anderen haben muss, sondern seinen eigenen Lernweg geht – mit Aufgaben, die zu ihm passen.
Innere Differenzierung
Jedes Kind hat seine eigenen Talente und Herausforderungen. Bei der inneren Differenzierung gestalten wir den Unterricht so, dass alle Kinder auf ihrem eigenen Niveau lernen können. Dazu gibt es innerhalb des Klassenverbandes verschiedene Aufgabenstellungen, Lernmaterialien, Hilfsmittel oder auch Gruppenarbeiten, in denen sich die Kinder gegenseitig unterstützen. So kann jedes Kind in seinem Tempo vorankommen.
Äußere Differenzierung
Manchmal ist es sinnvoll, Kinder mit ähnlichen Lernbedürfnissen in kleinen Gruppen zu fördern. Das nennt man äußere Differenzierung. Dabei verlassen die Kinder für bestimmte Stunden den Klassenraum und lernen in einer Kleingruppe mit gezielter Unterstützung. Danach kehren sie wieder in ihre Klasse zurück. So bekommt jedes Kind genau die Förderung, die es braucht.
Herkunftssprachlicher Unterricht (HSU)
Der Herkunftssprachliche Unterricht ist ein kostenfreies Angebot des Landes NRW. Dieser richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die zwei oder mehrsprachig, d.h. in Deutsch und einer Herkunftssprache aufwachsen. Derzeit wird der HSU in unserer Schule nur in Türkisch.

Die Unterrichtszeiten für den HSU in diesem Schuljahr finden Sie hier.
Für die Planung und Organisation des HSU in Bochum ist das Schulamt für die Stadt Bochum zuständig. Der HSU findet überwiegend nachmittags statt.
Die Lehrkraft für den HSU bescheinigt die Teilnahme und gibt ab Klasse 3 eine Note. Die Schule des Kindes übernimmt die Note unter Bemerkungen in das Zeugnis auf. Am Ende der Sekundarstufe I legen Schülerinnen und Schüler eine Sprachprüfung in ihrer Herkunftssprache ab. Eine gute Leistung in der Sprachprüfung kann eine mangelhafte Leistung in einer Fremdsprache ausgleichen und damit zum Abschluss führen.
Das Formular für die Interessenbekundung, die Anmeldung und weitere Informationen zum HSU finden Sie hier.